Lecture Performance
Ein Tisch mit einem Laptop darauf und einem Projektor, der den Bildschirm des Laptops projiziert, ein Stuhl mit einer Frau darauf, die gleichzeitig spricht und schreibt, ihre Gedanken durch die Sprache verfolgt, einen Gedankenstrom, der ununterbrochen ist, umständlich ist und nicht mehr überarbeitet wird, als ohnehin schon geschehen und der notwendige Andere, der Du bist, die Du gleichzeitig liest und hörst, das notwendige Andere, das sie erzählbar macht für die 45 Minuten des Versuchs, die Gegenwart, die kontinuierlich stattfindet, autotheoretisch anzuerkennen, die Gegenwart, die ununterbrochen ist, ein ununterbrochener Überschuss an geschriebenen und gesprochenen Wörtern, keine Rückwärts-Taste gedrückt, während man die Wörter Performance-Lecture und Lecture-Performance tippt, die dasselbe bedeuten, egal in welcher Reihenfolge sie erscheinen.
»i like the longer version more than love and anarchy« ist die Artikulation der Gegenwart in einer flüchtigen Begegnung zwischen Performerin und Zuschauer*in.
Antrianna Moutoula (GR, 1994) lebt und arbeitet in Amsterdam. Ihre künstlerische Praxis basiert in erster Linie auf Sprache und umfasst Performance, Film, Radio und Schreiben. Sie studierte Bildende Kunst (BA) an der Gerrit Rietveld Academie und Performance Practices (MA) an der ArtEZ University of the Arts. Ihre laufende Forschung dreht sich um das Nonstop-Languageing, eine autotheoretische Praxis, bei der Bewusstseinsströme performt werden, indem Gedanken gleichzeitig in gesprochener und geschriebener Form sprachlich verfolgt werden. Das Ergebnis ist eine Überfülle von Wörtern, Gedanken, Zitaten und Erinnerungen, die ihre eigene Linearität suchen. Indem sie sich mit dieser Praxis in verschiedenen Kontexten auseinandersetzt, versucht Antrianna Moutoula die Grenzen der Wissensproduktion im künstlerischen akademischen Diskurs zu verschieben.
»like the longer version more than love and anarchy« wurde entwickelt am HOME OF PERFORMANCE PRACTICES, ArtEZ University of the Arts.
Betreuer: Dr. João da Silva
Externe Mentoren: Emma Cocker, Jeanine Durning